Test: Hoka One One Clayton

Der Clayton ist ein absolutes Leichtgewicht und als Wettkampfschuh gedacht. Der UVP liegt bei 150,- Euro. Für mich persönlich ist es eine abgespeckte Form von meinem Vanquish 2. Der Schaft ist relativ eng und für meine schmalen Füße ideal. Der Schaftabschluß ist sehr spartanisch gearbeitet und für lange Strecken eventuell ein wenig problematisch. Die Zehenbox ist geräumig und der Vorderfuß hat gut Platz. Die Sprengung beträgt 4 mm.

Anmerkung: Diese Schuhe wurden mir vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt.

HokaOneOne_Clayton

Der Clayton ist extrem auf Leichtbau getrimmt. Gerade mal 495 Gramm bringt das Paar bei Größe 11 auf die Waage. Das Obermaterial ist sehr dünn und wenig gepolstert. Die Regulierung der Weite über die Schnürung ist dadurch nur begrenzt möglich. Zieht man zu sehr an den Schnürsenkeln, so spürt man sie doch unangenehm auf dem Rist. Mit dickeren Socken könnte man hier aber gut gegensteuern. An meinem Fuß passte der Clayton auch so recht gut und so laufe ich ihn mit lockerer Schnürung. Der Schaft ist am Knöchel tiefer gearbeitet als bei früheren Modellen und drückt daher nicht. Der Oberschuh ist gut durchlüftet, das Material aber eng genug gewebt, um das Eindringen von Sandkörner zu verhindern. Die Schnürsenkel halten ohne Doppelknoten sehr gut. Wie gerne hätte ich die an meinen Asics!

Das Laufgefühl ist hokatypisch. Das Abrollverhalten für den Hoka-Neuling natürlich ungewohnt. Der Auftritt ist stabil und durchaus mit den stabileren Hokas vergleichbar. Ich selbst habe mich im Clayton auf Anhieb wohl gefühlt. Ein kleines Problem hatte ich nur, weil ich anfangs am inneren Leisten eine Druckstelle ausmachte, die sich zur Blase entwickelte. Dieses Phänomen habe ich aber öfter bei neuen Schuhen. Ein kleiner Streifen Tape half mir über die ersten drei Trainingsläufe, dann hatte sich das Thema erledigt.

Vor allem bei lockeren Trabpausen zwischen Intervallen fällt auf, dass der Clayton stabiler und angenehmer wird, je schneller man mit ihm unterwegs ist. Er dürfte die erste Wahl sein, wenn man sein Hokasortiment um einen reinen Wettkampfschuh erweitern möchte. Meiner Meinung nach hat er durch seine gute Dämpfung einen Riesenvorteil gegenüber den abgespeckten Wettkampfvarianten anderer Hersteller. Ab Halbmarathon werde ich aber trotzdem den Vanquish 2 vorziehen, der doch ein wenig mehr Komfort bietet.

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