Test: Hoka Speedgoat

Im Januar hatte ich mir bereits eine Hoka Conquest gekauft, mit denen ich schon einige Trainingskilometer und Wettkämpfe bestritten habe. Dass ich über kurz oder lang auch eine Variante fürs Gelände wollte war mir klar. Mit dem Hoka Speedgoat komme ich jetzt in diesen Genuss.

Anmerkung: Diese Schuhe wurden mir vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt.

Hoka Speedgoat

Das Farbdesign ist zugegebenerweise etwas gewagt und die Sohle in pink ließ mich anfangs zweifeln, ob ich da wirklich ein Männermodell in den Händen halte. Das peppige Design kam bisher allerdings immer gut an. 😉 Der Aufbau ist vom Prinzip her wie bei allen Hokas, sprich breit, dicke und runde Sohle und viel Dämpfung. Die Sprengung beträget trotz des hohen Aufbaus nur 5 mm. Das Polster an den Knöcheln wurde gegenüber dem Conquest stark verbessert. Der Oberschuh ist relativ wenig gepolstert, die Zunge aus einem Kunststoff, der an Leder erinnert. Bei der Schnürung wurde diesmal auf das Quick-Lace-System verzichtet und man hat wieder ganz normale Schnürsenkel – wobei nicht ganz, denn sie sind dünner und fast ein wenig bindfadenartig. Diese Kombination machte mich anfangs ein wenig skeptisch, ob es da nicht Druckstellen auf dem Rist geben würde. Doch im Gegensatz zu beispielsweise meinen Asics verteilt sich der Zug gleichmäßig über alle Ösen und es gab hier bei keinem Lauf ein Problem. Das Profil des Schuhs erinnert stark an den Speedcross von Salomon und stammt ebenfalls von Vibram.

Die ersten Laufkilometer sind in einem Hokaa immer ein wenig ungewohnt, wenn man vorher nur mit konventionellen Schuhen gelaufen ist. Dieses indirekte Laufgefühl gibt sich aber nach wenigen Metern und hat man sich darauf eingelassen, rollt es locker dahin. Bewegt man sich auf Teer, so meint man, eine ganze Gruppe Läufer wäre unterwegs. Das Profil verursacht hier ein Laufgeräusch, das meine Laufpartner öfter amüsiert hat. Im Gelände merkt man aber schnell, dass kleine Steine oder Schotter kaum zu spüren sind. Hier kann die dicke Sohle ihre Stärken voll ausspielen. Der Schuh ist im Vorderfußbereich wenig gepolstert, manche Läufer werden hier vielleicht nicht glücklich werden, wenn sie mit dünnen Socken laufen.

Im richtigen Trailgelände hält das Profil den Schuh bombenfest, da kann er mit meinem Speedcross durchaus mithalten. Läufer, die den direkten Bodenkontakt schätzen, werden aber nicht so sehr ihre Freude haben. Der Hoka ist kein Schuh für hohe Geschwindigkeiten im verwurzelten Gelände. Er wird seine Stärken auf langen Strecken ausspielen, wo er den Muskel merkbar entlastet. Ich hatte bisher nicht die Gelegenheit, den Speedgoat bei einem Ultratrail zu laufen. Am Wochenende hatte ich ihn bei einem hügeligen Crosslauf über 8,5 Kilometer an. Da war ich gerade auf den schnellen Downhillstrecken sicherlich im Nachteil. Im November laufe ich aber vorausichtlich noch den NAFPUT und da wird er auf den 59 welligen Kilometer seine Stärken voll ausspielen können.

Fazit: Der Hoka Speedgoat ist kein Schuh fürs tiefe morastige Gelände oder Spintrennen. Er ist wie alle Hokas vor allem auf langen Strecken zu Hause. Ebenso ist es kein Schuh, in dem man schlüpft und sich sofort wohl fühlt. Dieses andere Laufgefühl, das man in einem Hoka hat, muss man auch beim Speedgoat erst für sich entdecken. Hat man sich aber dann darauf eingelassen, dann fühlt man sich auch nach Stunden noch wohl und spürt einen deutlichen Unterschied zu jedem anderen Schuh.

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