Bericht: Skitour Cevedale (3769 m)

Nach zwei Tagen mit bescheidener Sicht und 20 cm Neuschnee ging es heute endlich bei strahlendem Himmel in Richtung Cevedale. Vor unserem Stützpunkt in der Zufallhütte wartete gleich mal eine kleine Rampe auf uns, nach der wir dann ins Tal des Plimabachs einbogen. Links ließen wir nun eine kleine alte Staumauer liegen, an der der Sommerweg zur Marteller Hütte abbiegt. Rund 300 Meter später zogen wir nun auch nach links weg, überquerten den Bach und nach ein paar leichten Spitzkehren erreichten wir die Ebene, die irgendwann in den Langenferner übergeht. Für den weiteren Aufstieg am Gletscher seilten wir uns nun an, da uns der Hüttenwirt am Abend vorher noch von einigen neuen Spalten erzählte.

Skitour Monte Cevedale Skitour Monte Cevedale Skitour Monte Cevedale Skitour Monte Cevedale

Wir folgten weiter einen neuen Spur, die ein Duo angelegt hatte, das mit uns auf der Hütte war. Der relativ flache Anstieg ist technisch wenig anspruchsvoll und so blieb genug Zeit den Ausblick zu genießen. Links trohnen nämlich die Zufallspitzen über einem, während rechts die Wand der Königsspitze einen bleibenden Eindruck hinterließ. Direkt daneben noch der Ortler mit seiner großen Eiskuppe und das Profil des Hintergrats, den ich im Sommer erst durchstiegen hatte. Weiter in Richtung Casatihütte, bis wir ungefähr bei 3300 Meter einen Haken nach links schlugen. Nach ein paar Spitzkehren wurde es bereits bei 3500 Meter wieder flacher und nun bekamen wir auch endlich unser Tagesziel zu sehen.

Skitour Monte Cevedale4 Skitour Monte Cevedale Skitour Monte Cevedale Skitour Monte Cevedale

Bei einer Trinkpause beratschlagten wir nun, welcher Weg der Geeignete sein würde. Die eigentliche Tourenbeschreibung beschrieb den steileren, nordwestlich ausgerichteten Hang vor uns als die richtige Wahl. Unten war der teils offene Bergschrund zu erahnen und im Hang selbst waren bereits zwei leichte Schneebretter abgegangen. So entschieden wir uns, es lieber über den Westgrat zu probieren. Wir absolvierten noch die letzten Meter bis zum Sattel und deponierten dort dann bei 3620 Meter unsere Ski. Mit Steigeisen ging es nun in leichter aber durchaus schweißtreibenden Kletterei hinauf. Dann ein Blick aufs GPS: noch 20 Höhenmeter! Kann das stimmen? Aber wo ist dann das Gipfelkreuz? Ein paar Meter weiter dann die Erleichterung. Vom Kreuz ist einfach kaum etwas zu sehen, denn der Schnee reicht derzeit bis zum Querbalken und die Gipfelwächte versperrte uns lediglich bis zuletzt den Blick.

Skitour Monte Cevedale Skitour Monte Cevedale Gletscherspalte am Monte Cevedale

Für die Abfahrt wählten wir die Aufstiegsspur und nun zeigte sich, dass ein Aufstieg ohne Seil schon fahrlässig gewesen wäre. Zehn Meter neben der Aufstiegsspur war nämlich eine Schneebrücke unter der Last eines Abfahrers weggebrochen. Wäre die Aufstiegsspur also nur ein paar Meter anders gelegt worden, wäre wohl einer in der Spalte gestürzt. Die Abfahrt war trotz Neuschnee leider nicht sonderlich interessant, da der Gletscher für eine spaßige Abfahrt zu flach ist und so blieb auch eine mehrmalige Schieberei nicht aus.

Hier noch die Tour als GPX-Datei: GPX-Route Zufallhütte zum Monte Cevedale

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert