Bericht: Marathon München 2015

Es gibt Tage, da weiß man schon auf den ersten Metern, das wird heute nichts. Vor ein paar Jahren ging es mir in Frankfurt mal so, wo ich bei Halbmarathon ausgestiegen bin und zwei Wochen später in Höchst noch einen anständigen Lauf hingebracht habe. Gestern wäre das wohl auch die richtige Entscheidung gewesen.

Aber von vorn: In Geisenfeld vor zwei Wochen habe ich meine letzte lange Einheit gemacht. Zwar war das kein Lauf am Stück, aber die 32x 1,86 km zwischen 7:30 und 7:50 liefen wirklich gut. Leider bekam ich in der folgenden Woche dann eine Erkältung, doch war die eigentlich am Wochenende wieder weg. Tag für Tag wurde es besser, bis ich dann Freitag Durchfall bekam. Als wir Samstag die Startnummern holten ging es dann aber schon wieder besser. Die Läufermesse war wenig spektakulär und erinnerte mitunter eher an Rudis Restrampe. Aktuelle Kollektionen sah man eher weniger, dafür viel in Größe S und XL. Schnäppchen gab es keine zu finden und die Preise oftmals höher als zu Hause.

Muenchen Marathon 2015 Muenchen Marathon 2015

Am Morgen dann Kleiderabgabe, ein letztes Mal das stille Örtchen auf gesucht und ab zur Startlinie. Da mein Plan eine Zeit unter 3 Stunden war, suchte ich mir den entsprechenden Tempomacher. Kurz nach dem Start stellte vermisste ich bereits die zwei Gels, die ich unter die Hosengummis gesteckt hatte. Blieben also nur noch die zwei aus der hinteren Tasche. Na toll. Der Tempomacher lief dann bereis den ersten Kilometer trotz Startgewühls genau in 4:17 und ich hatte Mühe zu folgen. Kilometer 3 und 4 waren dann mit 4:03 und 4:05 deutlich zu schnell. Ab Kilometer 7 ließ ich dann abreissen und meine Beine wurden ein klein wenig locker, gut fühlten sie sich aber trotzdem nicht an. Bei Kilometer 10 ging ich mit 42:06 durch, Halbmarathon dann genau im Zeitplan bei 1:29:50.

Muenchen Marathon 2015 Muenchen Marathon 2015

Ich nahm nun mein zweites Gel und überlegte nun, was ich ab jetzt zu mir nehmen sollte. Bei Kilometer 26 merkte ich dann, dass ich langsamer wurde, bei Kilometer 28 bekam ich einen Krampf und musste kurz stehen bleiben. Zwar verging der gleich, aber ich kann mich nicht erinnern, jemals im Lauf Krämpfe bekommen zu haben. Als ich weiterlief war das Tempo dann deutlich langsamer. Die Zeit unter 3 Stunden hakte ich bereits ab. Was tun? Lieber gleich aussteigen und in Frankfurt nochmal probieren? Ich wusste, dass ich gerade unter meine Verhätnissen lief. Allerdings war es mit 12 Grad recht kühl und die Aussicht auf eine Fahrt in der U-Bahn mit nassen Klamotten alles andere als attraktiv. Ich rechnete hoch und wenn ich noch Zeiten unter 5 min halten würde, dann würde ich doch am Ende noch immer bei 3:10 landen. Also lief ich weiter. Bis 30 ging das auch, doch bei 33 kam der Mann mit dem Hammer nochmal und auch gleich mit neuen Krämpfen in rechten Oberschenkel und im rechten Oberarm! Nochmal muste ich anhalten. An den Verpflegungstellen nahm ich mir einen Riegel und Iso. Die letzten vier Kilometer hatten mit laufen nicht mehr viel zu tun, der Zugläufer für 3:15 passierte mich dann auch noch und die Freude im Ziel zu sein konnte den tiefen Frust nicht vertreiben. 3:17:16, das wird wohl ein paar Tage nagen.

Muenchen Marathon 2015 Muenchen Marathon 2015 Muenchen Marathon 2015

Die Verpflegung im Ziel war einer solcher Veranstaltung nicht so ganz angemessen. Wasser ist bei der Witterung nicht gerade toll, Apfelschorle für den Magen alles andere als verträglich. Cola Fehlanzeige. Also gab es ein alkoholfreies Bier, das mir aber abgenommen wurde als ich meinen Kleiderbeutel holte. Das Bier gab es im Plastikbecher wie bei Konzerten und den durfte man eben nicht mitnehmen. Nach dem Umziehen wollte ich nochmal zur Verpflegung, aber ein Gorilla von den Ordnern versperrte den Weg und ließ keinen mehr in den Innenraum. Nicht nur mit mir musste er deswegen eine Diskussion führen. Eine ganze Reihe anderer Läufer waren ebenfalls in die Falle getappt und nun genauso stinkesauer.

Fazit: Der Ausflug nach München war für mich ein Reinfall von A bis Z – Abhaken und vergessen.

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