12 Stunden von Hockenheim
Zum ersten Mal hab ich mich gestern an ein Langstreckenrennen getraut und ging bei den 12 Stunden von Hockenheim an den Start. Nachdem ich die ganze Saison auf dieses Rennen ausgerichtet habe, hätte ich am Donnerstag noch fast die Krise gekriegt. Da bin ich nämlich am Morgen mit einem geschwollenem Hals und leichtem Fieber aufgewacht (scheinbar fährt man doch nicht ungestraft bei Dauerregen um den Bodensee). Zusätzlich sagte der Wetterbericht noch kaltes und sehr nasses Wetter für den Samstag an. Na super! Fast schon ein wenig depremiert bin ich dann Freitag ins Auto gestiegen und versuchte noch mit ein paar Erkältungstabletten wenigstens den Körper wieder in Form zu bekommen. In Hockenheim hörte es dann pünktlich zur Nudelparty im „Hotel am Motodrom“ auf zu regnen.
12h Hockenheim 2005Am Samstag um 6:30 Uhr starteten dann bei neun Grad Celsius und (noch) leichtem Wind ca. 130 Einzelfahrer und 55 Staffeln zu je 5 Fahrer. Die beiden ersten Runden war Windschattenfahren noch erlaubt und so ging es nach ca. 900 m mit weit über 40 km/h zum ersten Mal in die Einfahrt zur Parabolika. Natürlich crashte es dann in bester Formel 1-Manier und 3 Fahrer fanden sich erstmal mit dem Hintern auf der Strecke wieder. Bis zur Spitzkehre nach zwei Kilometer hatte sich das Feld ein wenig auseinandergezogen und so stelle diese Engstelle kein Problem mehr da. Erstaunlicherweise kann man aber selbst mit dem Fahrrad mit der richtigen Technik hier ein paar Meter gutmachen, wenn man hier richtig in die Kurve fährt.
12h Hockenheim 2005Die ersten 90 km fuhr ich ohne Pause recht gleichmäßig durch und hielt dann zum ersten Mal um meine Flaschen zu füllen und neue Riegel in Empfang zu nehmen. Nach 2 min war ich aber schon wieder auf der Strecke. Der Plan war nun, alle 60 km die beiden Flaschen neu zu füllen, was recht gut aufging. Bis 10 Uhr war es fast windstill, doch jetzt frischte der Wind immer mehr auf und blies uns vorallem auf der Start-/Zielgerade sehr entgegen.
12h Hockenheim 2005Bei 190 km hatte ich dann den ersten leichten Durchhänger und entschied mich also für die erste längere Pause von 8 min. Riegel brachte ich mittlerweile keine mehr runter und so versorgte ich mich nun ausschliesslich mit Powergel und Cola. Von nun an hielt ich meine geplanten Turns auch recht gut durch.
12h Hockenheim 2005In den letzten beiden Runden ging es dann nochmal richtig ab, da rund um mich ca. 10 andere Fahrer unterwegs waren, die evtl. in der gleichen Runde waren. Endlich im Ziel standen dann 382,5 Kilometer auf dem Tacho, was zwar ein wenig unter dem ursprünglichen Ziel von 400 km war, aber wenn ich die 25 min Pause rausrechne, bin ich mit meinen 33,2 km/h Schnitt sehr zufrieden. Im Feld von 102 Einzelfinisher bedeutete das Platz 16 und auch ein paar Staffeln konnte ich hinter mir lassen.
Respekt zollen muß man neben dem Team TriTop, das wieder einmal mit ihren alten Bonanzarädern an den Start ging vorallem den drei Rollstuhlradlern.
Nach der wohlverdienten Massage ging es dann nach Hause ins heiß ersehnte Bett.